Schuhaktion als poetry-slam
„In Corona-Zeiten zeigt sich, dass die Menschen zuhause Platz schaffen und vieles aussortieren“, resümiert Sebastian Sellinat. Der Familienvater aus der Kolpingfamilie Wiesbaden-Biebrich engagiert sich gleich für zwei Sammelaktionen im Kolpingwerk Deutschland. „Bevor gut erhaltene Schuhe und Handys im Müll landen, können sie bei mir abgegeben werden.“ Innerhalb Wiesbadens schwingt sich Sebastian Sellinat sogar aufs Rad und bietet eine Abholung an.
Die Aktion „Mein Schuh tut gut!“ läuft bereits das fünfte Jahr infolge. Abgegebene Schuhe werden von der Kolping Recycling GmbH in Fulda sortiert und weiterverkauft – dorthin, wo es in den Empfängerländern keine eigene Schuhindustrie gibt. Händler vor Ort erhalten damit eine Existenzsicherung. Der Verkaufserlös fließt in die Internationale Adolph-Kolping-Stiftung, die Projekte in den Bereichen junge Menschen, Familien, Arbeit und Eine Welt unterstützt.
Etwa 124 Millionen nicht mehr genutzte Handys existieren in deutschen Schubladen und Schränken. Ihre enthaltenen Rohstoffe, die beispielsweise im Kongo unter menschenunwürdigen und ausbeuterischen Bedingungen abgebaut werden, können recycelt und zur Wiederverwertung weiterverkauft werden. Hier geht der Erlös zu gleichen Teilen an das Kolpingwerk und das katholische Missionswerk missio, mit dem der Sozialverband die Handyaktion veranstaltet.
Wer Schuhe oder Handys abgeben möchte, kann sich an Sebastian Sellinat telefonisch unter (0179) 2387892 oder per Mail an sebastian@sellinat.de wenden.
Poetry-slam zu "Mein Schuh tut gut!"
Horst Strecker aus der Kolpingfamilie Wiesbaden-Biebrich versorgt uns regelmäßig mit gedichteten Zeilen. Eines seiner neuesten Werke widmet sich der jährlichen Sammelaktion „Mein Schuh tut gut!“ im Kolpingwerk Deutschland.
Was bringt mich nicht mehr aus der Ruh,
das sind meine ausgelatschten Schuh,
die mich an vielen Wandertagen
geduldig durch die Welt getragen.
Inzwischen sind sie nicht mehr schön,
das kann man schon von weitem sehn,
denn das sieht auch sonst ein jeder
am zerkratzten Oberleder.
Auch die Sohle sieht, oh Graus,
schon ziemlich abgelaufen aus.
Doch der Schuh, das sieht man nicht,
ist noch richtig wasserdicht.
Doch meine Frau, die meint indessen,
die Latschen könnt ich bald vergessen,
und sie würde mit mir laufen,
um schnellstens neue mir zu kaufen.
Gesagt, getan, jetzt hab ich neue,
was ich nachträglich bereue,
denn, ich frage mich entsetzt:
„Was mach ich mit den alten jetzt?“
Doch da fiel mir wieder ein,
und das könnt die Lösung sein,
ich bring die Schuhe, das macht Sinn,
einfach schnell zu Kolping hin!
Die sammeln Schuhe, das ist fein,
in jedem Jahr für gute Zwecke ein,
und das mit Fleiß und frohem Mut
unter dem Motto „Mein Schuh tut gut!“.
Was vor Jahren schon begann,
managt jetzt der Sebastian,
den man telefonisch erreichen kann.
Unter 0179-2387892 ruft man ihn an!
Also schickt ihm hin die alten Treter
und verschiebt das nicht auf später.
Und da der Horst nur verspricht, was er auch hält,
hat er ihm gerade einen Sack Schuhe vor die Haustür gestellt!
(Horst Strecker)