Lahnsteiner zeigen SolidAHRität
Viel ist in den vergangenen Wochen über die katastrophale Flutkatastrophe geschrieben worden. Die Spendenbereitschaft für die Flutopfer ist wichtig und notwendig, aber auch tatkräftige Unterstützung ist in diesen Wochen sehr gefragt. Wie sagte schon Kolping: „Nicht das Wort, sondern die Tat ziert den Menschen“.
Aus diesem Grund machten sich drei Kolpingmitglieder der Kolpingfamilie Lahnstein St. Martin am vergangenen Samstag auf den Weg zum Helfer-Shuttle. Es war ein bewegendes Bild, welches sich hier bot. Mehr als 1000 Menschen versammelten sich dort, um ins Ahrtal zum Arbeitseinsatz zu fahren – ausgerüstet mit schweren Werkzeugen, Schaufeln, Schubkarren, Gummistiefeln und vielem mehr. Wir Kolpinger entschieden uns für einen Einsatz im Weinberg. An einem extra für „Winzer-Shuttle“ eingerichteten Treffpunkt warteten wir auf einen geländegängigen Kleinbus, der uns mit insgesamt 10 Arbeiter*innen nach Heimersheim fuhr.
Heimersheim ist ein Ortsteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler und zählt etwas mehr als 2000 Einwohner. Mit unserem Bus wurden wir zum Weingut Nelles gefahren, um dann weiter zum Einsatz in einen Teil des 6,5 Hektar großen Weinberges zu gelangen. Hier starteten wir mit unserer Arbeit, ähnlich wie die Arbeiter im Weinberg aus dem Gleichnis nach Matthäus (20, 1-16). Bei starker Hitze wurden die Rebstöcke vom unteren Blattwerk befreit, damit die Trauben genügend Sonne erhalten, aber noch genug geschützt sind vor „Sonnenbrand“. Es war für Büromenschen eine anstrengende körperliche Arbeit, aber wir waren glücklich und zufrieden, dem Winzer, der durch die Flutkatastrophe mit Haus und Hof schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, etwas unterstützend zu helfen.
Nach mehr als sechs Stunden Arbeit wurden wir von unserem Shuttle wieder eingesammelt und zum Helferparkplatz zurückgebracht. Dort war das gleiche Bild wie am Morgen. Mehrere tausend Helfer*innen saßen müde und matt, aber zufrieden an den Essens- und Getränkeständen, tauschten sich aus, beteiligten sich an der Weinversteigerung und säuberten Werkzeug und sich selbst. Der Mannschaft vom Helfershuttle kann nur ein großes Lob ausgesprochen werden, was hier alles organisiert wird. Jede und jeder ist hier willkommen und kann mithelfen. Es lohnt sich – auch für nur einen Tag – nach Grafschaft zu fahren. Jeder wird gebraucht und gerade jetzt, wo langsam die Urlaubs- und Ferienzeit zu Ende geht, ist jede Hilfe willkommen. Ein Beispiel sollten sich Firmen, Büros, Einrichtungen an Betrieben nehmen, die ihre Mitarbeitenden für diesen Helfereinsatz freistellen. Es ist ganz einfach, sich über den Helfershuttle zu informieren, die „SolidAhrität“ ist in diesen Tagen so wichtig.
(Ulrike Schneider)