Krippenfahrt in den Goldenen Grund
Krippenfahrt in den Goldenen Grund
Am 8. Januar wurde die diesjährige Kolping Krippenfahrt unter der bewährten Leitung von Heinz Schlosser durchgeführt. Sie führte diesmal in den sogenannten Goldenen Grund, der sich ungefähr von Idstein über Bad Camberg hinaus bis nach Oberselters erstreckt. Mit dem Bus erreichten die 62 Teilnehmer der Fahrt gegen 12:00 Uhr die erste Station in Idstein, wo sie in der Pfarrkirche St. Martin von Pfarrer Kirsten Brast empfangen wurden, der sowohl die Baugeschichte der 1964 errichteten modernen und schlichten Hallenkirche als auch die Entstehung der Krippenfiguren schilderte. Diese wurden bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts in einer Keramikkunstwerkstatt des Kannenbäcker Landes hergestellt. Wegen im Laufe der Jahre entstandenen Beschädigungen mussten immer wieder Figuren ersetzt werden, die sich aber in Größe und Ausführung von den älteren Figuren unterschieden, wodurch die Krippe heute zwar kein einheitliches Bild mehr ergibt aber doch einen eigenen Charme hat.
Die nächste Station der Fahrt war St. Mauritius in Bad Camberg-Erbach, eine 1969 auf dem Grundriss des Vorgängerbaus errichteten modernen Hallenkirche. Zum Zeitpunkt des Neubaus gab es zwar eine bereits seit 1880 existierende umfangreiche Weihnachtskrippe mit 50 Figuren, diese wurde aber zunächst nicht mehr aufgebaut, da sie als zu unmodern für den Neubau der Kirche empfunden wurde. Erst mit der Gründung einer heute noch bestehenden Krippeninitiative, der auch Herr Eberhard Schuhen und Frau Ursula Hollingshausen angehören und die den Werdegang der Kirche und der Krippe schilderten, wurde die alte Weihnachtskrippe nach aufwendigen Restaurierungen ab 1989 wieder aufgestellt. Bis heute wurde sie fortlaufend sowohl im figürlichen Bereich als auch in den Szenerien ergänzt und erweitert, so dass sie inzwischen verschiedene Stationen der Weihnachtsgeschichte eindrucksvoll darstellt.
Anschließend ging es dann weiter nach Villmar, wo es Herr Dr. Bernold Feuerstein übernommen hatte, den Teilnehmern der Reise sowohl die 1000jährige Ortsgeschichte, als auch die in der Zeit von 1746 bis 1749 errichtete Kirche St. Peter und Paul und die aus den 1950er Jahren stammende Krippe nahezubringen. Deren Figuren bestehen hinsichtlich der sichtbaren Teile, wie Köpfe und Hände, aus Holz und sind ansonsten biegsam, wodurch man sie in verschiedene Positionen bringen kann. Von Beginn der Adventszeit bis Anfang Februar werden sie entsprechend der Weihnachtsgeschichte in einzelnen Szenen aufgestellt und wandern während dieser Zeit quer durch das Kirchenschiff von rechten zum linken Seitenaltar und weiter, von der Reise nach Betlehem bis nach Ägypten.
Nach so vielen Informationen und Eindrücken war die anschließende Schlussrast in einem Lokal in Villmar hochwillkommen. Danach ging es mit dem Bus zurück nach Hochheim, wo die allseits als gelungen empfundene Fahrt ihr Ende fand.
Text und Bild: Kolping Hochheim