Kerzenwachs für die Ukraine
Die Ukraine steht vor dem dritten Kriegswinter. Seit Beginn massiver Angriffe auf ihre Energieinfrastruktur war und ist die Versorgung mit Strom in der Ukraine äußerst labil. Stand November 2024 liegen die landesweiten Stromausfälle bei 70 Prozent und mehr. Vor allen Dingen entlang der Frontlinie, von Tschernihiw im Norden über Charkiw im Osten bis nach Odesa im Süden kommt es zu massiven Stromausfällen. Stromgeneratoren gibt es nicht genügend, um das Defizit auszugleichen.
Eine Hilfe zum Überleben bieten sogenannte Büchsenlichter, aus Dosenkerzen genannt:
Konservendosen mit Pappe als Dochtersatz und mit flüssig gekochtem Wachs aufgefüllt. Eine 500-ml-Dose ergibt eine Brenndauer von bis zu zwölf Stunden. Sie dient somit als alternative Heizquelle zum Kochen und Aufwärmen. Bei den oftmals langanhaltenden Stromausfällen ist dies eine unverzichtbare Möglichkeit, warme Mahlzeiten zuzubereiten. Büchsenlichter dienen Zivilisten wie Soldaten gleichermaßen.
„Wärme schenken ist einfach, wir sammeln Kerzenwachs für die Ukraine“, so Markus Schild, der Vorsitzende der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin. Die Aktion wird in Zusammenarbeit mit dem Verein „Do Vira – Help Foundation e.V.“ durchgeführt.
Die Reste von verbrannten Wachskerzen, sogenannte Kerzenstummel, können abgegeben werden in der Bodewigstraße 5 (Schneider), im Oberheckerweg 25 (Peil) sowie in der Schillerstraße 14 (Schneider). Sammelbehältnisse befinden sich vor den Hauseingängen. Nicht abgegeben werden soll Wachs in Glas-, Keramik- oder Plastikumhüllungen sowie abgebrannte Teelichter.
Das gesammelte Wachs wird an zahlreiche kleine „Manufakturen“ in der gesamten Ukraine geliefert, wo zumeist Frauen diese Büchsenlichter herstellen. Mit dieser Tätigkeit sind diese Frauen zudem etwas vom alltäglichen Grauen des Krieges abgelenkt und können etwas für ihr Land tun. Die Sammelaktion läuft bis zum 31. Januar 2025.
(TS)