Unter den rund 300 Kolpingmitglieder waren auch - besonders berührend - zwei Teilnehmende aus der Ukraine. Aus unserem Diözesanverband nahmen Ulrike Schneider (KF Lahnstein St. Martin) und Gabi Nick (KF Hochheim) teil. Sie alle versammelten sich vom 22. bis 25. Mai 2025 zur 56. Internationalen Kolping Friedenswanderung in Bozen. Die Begegnung stand ganz im Zeichen von Begegnung, Austausch, Glaube und dem gemeinsamen Einsatz für den Frieden. Die Kolpingfreunde aus Südtirol hatten als Motto gewählt: „Frieden ist (k)eine Utopie“. Und so trafen Ulrike und Gabi auch auf einige Bekannte aus den Internationalen Partnerschaftsbegegnungen des DV Limburg.
Bereits der Auftakt am Donnerstag setzte ein starkes Zeichen: In einem feierlichen Gottesdienst im Bozener Dom, zelebriert von Generalpräses Monsignore Christoph Huber und mehreren Präsides, zogen über 50 Banner der Kolpingsfamilien unter den festlichen Klängen des Bozener Musikvereins ein. Der ursprünglich geplante Bannermarsch zum Kolpinghaus musste leider wetterbedingt entfallen, tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch. Der Abend im Kolpinghaus wurde zu einem gemütlichen und abwechslungsreichen Zusammensein mit lebendigen Gesprächen, erstem Kennenlernen und kulturellem Austausch.
Am Freitagmorgen trafen sich die Teilnehmenden an der Seilbahn in Bozen zur gemeinsamen Auffahrt nach Oberbozen. In der Kirche vor Ort hielt Peppi Stampfl, Nationalpräses von Südtirol, einen geistlichen Impuls. Von der Kirche aus wanderten die Kolpingfreunde aus nah und fern gemeinsam nach Lichtenstern, zum „Haus der Familie“, wo in der dortigen Kapelle ein weiterer besinnlicher Moment stattfand. Die Waldkirche wurde 2016/2017 von Grund auf erneuert. Um dem Innenraum mehr Tageslicht zu schenken wurde die Ostfassade mit einer großzügigen rechteckigen Öffnung durchbrochen. Der gerahmte Blick nach außen ist geprägt von der sich wandelnden Landschaft im Laufe der Jahreszeiten. Der neue Altar befindet sich in der Mittelachse des Kirchenraumes – flankiert von Ambo. Besonders ins Auge fällt das Kruzifix – Jesus mit ausgebreiteten – einladenden Armen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und einer erholsamen Pause führte der Weg zurück zur Bergstation und weiter nach Bozen. Der abschließende Abend im Kolpinghaus wurde durch einen bunten Abend mit Beiträgen aus verschiedenen Ländern bereichert. Besonders bewegend war der Liedbeitrag von Larysa mit erklärenden Worten ihres Mannes Ludwig Markulyak aus der Ukraine (er ist allen, die in der Ukraine-Hilfe aktiv sind, als Vorsitzender der Kolpingfamilie Cernowitz bekannt, so vor allem unseren Kolpingfamilien Marienstatt und Hachenburg), ein stiller, aber kraftvoller Apell für den Frieden. Tief bewegt nahmen die 300 Kolpingler dieses Lied auf.
Der Samstagmorgen begann mit einem besinnlichen Morgenimpuls in der Stiftskirche, wieder vorbereitet und gestaltet von Peppi Stampfl. Anschließend machten sich die Teilnehmenden auf den Weg entlang der Guntschapromenade, wurden unterwegs von Kolpingfreunden aus Südtirol mit einem stärkenden Lunch empfangen – ein Zeichen gelebter Gastfreundschaft. Gegen 13.30 Uhr kehrten alle Teilnehmenden gut gelaunt und mit vielen neuen Eindrücken ins Bozener Kolpinghaus zurück, wo bereits das Mittagessen wartete. Der Nachmittag stand bis 17.00 Uhr zur freien Verfügung und bot Gelegenheit zur Erholung oder zur Stadterkundung.
Am frühen Abend sammelten sich die Bannerträger vor der Franziskanerkirche und zogen gemeinsam mit Bischof Ivo Muser, Generalpräses Christoph Huber und weiteren Geistlichen feierlich unter musikalischer Begleitung zum abschließenden Pontifikalamt. In seiner Predigt verstand es Bischof Ivo, den Kolpingmitgliedern Mut zuzusprechen und ihr Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität zu würdigen. Gestärkt durch die Eucharistie und ermutigende Worte endet der Gottesdienst, dem sich ein festlicher Auszug mit Blaskapelle und Bannern durch die Bozener Altstadt zum Kolpinghaus anschloss.
Den würdigen Abschluss bildete ein bunter Abend mit Ehrungen und der feierlichen Bekanntgabe des nächsten Austragungsortes: Die 57. Friedenswanderung wird 2026 in Bad Waldsee in der Nähe des Bodensees stattfinden. Die dortige Kolpingfamilie freut sich bereits auf die Begegnung.
Mit vielen guten Erinnerungen, inspirierenden Impulsen und gestärktem Gemeinschaftsgefühl ging die 56. Friedenswanderung zu Ende – ein kraftvolles Zeichen für ein solidarisches Europa und eine friedlichere Welt – ganz im Sinne Adolph Kolpings: „Zusammen sind wir Kolping“.
(US)

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