Ein kleines Präsent in schwierigen Zeiten
„Blumen für die Damen“ hieß ein Chanson in den 1960er Jahren. Nicht nur für die Damen, sondern für jedes Mitglied der Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin gab es an einem bedeckten und regnerischen Samstagvormittag unter freiem Himmel ein kleines Blumenpräsent. Das Geschenk „to go“ wurde unter Einhaltung der Corona-Hygiene-Schutzregeln von Vorstandsmitgliedern ausgeteilt. Viele kamen vor die St. Martinskirche im Stadtteil Oberlahnstein, wo der „Treffpunkt orange schwarz“ stattfand. Wer wollte, konnte auch frischen Kaffee, Espresso oder Cappuccino trinken, verabreicht aus der „Ansprechbar“, einer Ape, dem dreirädrigen Rollermobil des italienischen Herstellers Piaggio, welches zum Bestand der Pfarrgemeinde Sankt Martin gehört.
Ein kleines Präsent in schwierigen Zeiten
Die farbenfrohen Topfblumen waren mit einem Herz-Anhänger versehen mit dem Kolping-Zeichen und der Aufschrift: „Unser Dankeschön für Deine Treue zur Kolpingfamilie St. Martin. Wir wünschen Dir Gottes Segen und bleib Gesund.“ Ein kleines Präsent in schwierigen Zeiten. „Durch die Corona-Pandemie sind viele Veranstaltungen ausgefallen, zum Beispiel die monatlichen Busausflüge des Seniorenkreises „Ü 60“. Unsere Mitglieder zahlen treu die Mitgliedsbeiträge, obwohl wir 2020 wenig bieten konnten und können“, so Beate Hoffmann, die Kassiererin der Kolpingfamilie. So gab es die kleine Kelanchoe als Präsent, besser bekannt als „Flammendes Käthchen“. Das in Sachen Pflanzenwelt versierte Vorstandsmitglied Klaus Michael Kauers hatte die 100 Blumentöpfe besorgt und lieferte gleich Aufstelltipps mit: Ein heller Platz und Temperaturen um die 15 Grad seien optimal. Im dunklen Monat November sollte die Blume nur 9 Stunden im Hellen stehen. Eine Wassergabe einmal wöchentlich reicht völlig aus. Kleiner Warnhinweis am Rande: Die Blume kann giftig sein für Katzen und Nager, nicht jedoch für Hunde. Verblühte Blüten sollte man einzeln entfernen und nicht den gesamten Blütenstiel. Wer das „Flammende Käthchen“ vermehren will, sollte eine etwa 10 cm lange Triebspitze entfernen und leicht antrocknen. Den Steckling dann in einen Blumentopf stecken mit einer Mischung aus Erde und Sand. Nach einigen Tagen bilden sich erste Wurzeln.
Auf Sparflamme kocht die Kolpingfamilie auch das weitere Jahresprogramm
Am Freitag, 6. November ist eine Nahe-Weinprobe im Pfarrzentrum am Europaplatz mit einem Winzer aus Waldböckelheim mit begrenzter Teilnehmerzahl vorgesehen und zur Teilnahme an der Feier der Eucharistie beim Kolping-Gedenktag am Sonntag, 6. Dezember 2020 um 10 Uhr in der St. Martinskirche muss man sich im Pfarrbüro Sankt Martin vorab anmelden. „Ein Novum wird unsere Vorstands-Klausurtagung und Jahresterminplanung für 2021 am Samstag, 10. Oktober 2020“, ist sich der Vorsitzende Markus Schild sicher. Denn: „Wegen Corona können wir nur auf Sicht planen. Was nützt die Ankündigung und Planung der schönsten Veranstaltung, wenn wir dann doch wieder ausfallen lassen müssen. Der überwiegende Teil unserer Mitglieder gehört zur sogenannten Risikogruppe.“ Bereits abgesagt wurde in diesem Zusammenhang der beliebte Kolping-Karneval an Schwerdonnerstag. Die Blumen-Treue-Aktion jedenfalls war ein voller Erfolg, trotz dem Hauch erster Herbststürme bildeten sich in gebührendem Abstand Kolping-Menschentrauben vor der Pfarrkirche am frühen Samstagmorgen. Anni Decker, mit 101 Jahren das älteste Mitglied, bekam die Blume nach Hause gebracht und sprach für alle Mitglieder: „Eine tolle Idee“. Musikalisch bedankte sich Doris Karb. Sie stellte den Udo-Jürgens-Song „Vielen Dank für die Blumen“ in die Kolping-Whats-App-Gruppe. (ts)