Bibliolog in der Osterwoche
Die Ostergeschichten und Auferstehungserzählungen, die kennen wir alle, sie sind uns vertraut. Manchmal denken wir, was soll ich jetzt noch Neues erfahren? Aber ein gemeinsamer Bibliolog kann neue Aspekte und interessante Entdeckungen freilegen.
So auch bei einem Online-Bibliolog in der Osterwoche zu der bekannten lukanischen Erzählung der Emmausjünger. 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – verstreut über viele Orte, Städte und Dörfer, bis weit nach Tübingen – nahmen an dieser Veranstaltung des Kolpingwerkes Diözesanverband Limburg teil und schenkten den biblischen Personen ihre Stimme und entdeckten den großen Schatz, den die Bibel heute immer noch für uns bereithält. Obwohl die Geschichte uns allen vertraut ist, machten die Teilnehmenden an diesem Abend wieder ihre je eigenen und neuen Erfahrungen, welche in unser Leben hineinspiegeln. In der Abschlussrunde wurde von „gehaltenen Augen“ berichtet, wie wir mit Blindheit geschlagen sind, wo wir andere nicht wahrnehmen und in unserer Geschäftigkeit gefangen sind. Andere erzählten von ihrer Wut und Trauer, die sie auch bei dieser bekannten Emmausgeschichte spüren und die mit unserem Leben zu tun hat. Gerade auch im Blick auf Frauen in der Kirche kommt eine Enttäuschung hoch, die auch durch die Emmausgeschichte zu erkunden ist. Das brennende Herz, von dem die zwei Jünger ergriffen sind, wo erleben wir es heute noch in der Kirche?
Die Teilnehmenden tauschten ihre Erlebnisse, Befürchtungen und Hoffnungen aus. Der gemeinsame Weg, den die Emmausjünger gegangen sind, nahmen auch die Mitwirkenden auf sich und kamen immer tiefer ins Nachdenken. Es wurden die Gedanken, die Gefühle und das Wort miteinander geteilt. Der Tenor der Veranstaltung war, dass wir froh sind, dass es über Internet diese Möglichkeit gibt, miteinander in Kontakt zu bleiben, den Austausch zu pflegen und den Texten aus der Schrift nachzuspüren. Mit einem Gebet von Andrea Schwarz endete der zweite Online-Bibliolog von Kolping.
(us)