Kolpingfamilie lädt zum Erntedankfest und Innehalten ein
von Monika Schwarz-Cromm, FNP
4,5 bis 5 Tonnen Schuhe, Kleidung und mehr - Danken, denken und handeln
Wie auch in den vergangenen Jahren ist es für die Kolping Recycling in Fulda eine logistische Herausforderung, um in den Diözesen Limburg, Fulda und Mainz die Straßenkleidersammlung zu organisieren. Ehrenamtliche Helfer sammelten zwischen 4,5 und 5 Tonnen Schuhe, Bekleidung, Tisch- und Bettwäsche und mehr. Das ist wieder ein stolzes Ergebnis, und die Kolpingsfamilie Wernborn dankt allen Bürgern in Wernborn und Kransberg und auch den Zulieferern aus den Nachbargemeinden für die großartige Beteiligung und das Sammeln auch das Jahr über für die Aktion. Wer noch mehr detaillierte Informationen zur Kolping-Kleidersammlung erhalten möchte, kann sich auf der Homepage informieren: www.kolping-recycling.de.
Die Kolpingsfamilie Wernborn wird sich auch weiterhin an der Kleidersammlung beteiligen, so lange es keine Auflagen gibt, die personell nicht zu erfüllen wären. "Wir danken jedenfalls allen, die sich mit tragfähiger und sauberer Ware beteiligen, um so den Aufwand für gebührenpflichtige Entsorgungen zu vermeiden. So kommen die Erlöse zum großen Teil der Jugend- und Familienarbeit im Diösesanverband Limburg zugute, und zum anderen erhält die Kolpingsfamilie Wernborn einen kleinen Teil des Erlöses", heißt es dazu.
Die nächste Kleidersammlung wird wieder in einem Jahr sein, und wer sich bis dahin nicht gedulden kann, hat auch zwischendurch die Gelegenheit zur Abgabe in der Sternstraße 20 in Wernborn, Telefon (0 60 81) 31 50. Dort gibt es auch Kleidersäcke, aber auch jede andere stabile Verpackung kann verwendet werden. red
Mit nur drei Worten Vieles, Intensives und Wichtiges aussagen, das hatten sich die Verantwortlichen der Kolpingfamilie zum Erntedankfest vorgenommen. Und sie schafften es. Denn die drei Worte "danken, denken und handeln" sind geradezu ein Anliegen der gesamten Kirchengemeinde und passten genau als Motto zur Abendmesse des Erntedankfestes am Samstag in der Wernborner Kirche.
Der Bereich vor dem Altar von St. Pankratius war dementsprechend üppig mit all den Gaben geschmückt, den der Herbst derzeit den Menschen anbietet. Kürbisse, Äpfel, Birnen, Weintrauben, Kartoffeln, Blumenkohl und andere Kohlarten, Zwiebeln, aber auch gebackenes Brot gepaart mit Feldfrüchten boten ein üppiges Bild vor dem Altar. Die Kolpingfamilie hatte im Vorfeld ihre Gemeindemitglieder aufgerufen, all diese Gaben in die Kirche zu bringen. Da durfte auch eingemachtes Gemüse, Obst oder selbstgemachte Marmelade dabei sein.
Den Spiegel vorgehalten
Am Samstag folgten viele Wernborner diesem Aufruf und brachten die Erntegaben als Zeichen des Dankes vorbei. Unter der Leitung von Helga Zwermann wurde alles liebevoll vor dem Altar von Frauen der Kolpingfamilie optisch hübsch arrangiert und bildete den dekorativen Rahmen des Gottesdienstes. Selbstverständlich wurden diese Gaben im Anschluss nicht einfach in die Tonne gekippt, sondern weiterverwertet. Jeder, der wollte, durfte sich gegen eine Spende etwas von den süßen Früchten oder dem nahrhaften Gemüse mitnehmen. Marlis Zwermann erklärte, das auf diese Weise eingenommene Geld sowie die gesamte Kollekte dieses Gottesdienstes komme der Ukraine-Hilfe des Kolpingwerks Diözesanverband Limburg zugute.
Dass auch die jüngsten Gemeindemitglieder ihren Beitrag zum Gelingen des Erntedankgottesdienstes beitragen konnten, ist bei der Kolpingfamilie nicht verwunderlich. Und so starteten die Kinder einer Kolpingjugendgruppe mit einem kleinen Rollenspiel. Sie hielten den Kirchenbesuchern deutlich einen Spiegel vor bezüglich deren Kauf- und Ernährungsverhaltens. Mit etwas mehr Aufmerksamkeit fliegen nämlich keine Lebensmittel in den Müll. Sie sind viel zu wertvoll.
Ungleichheit wird beseitigt
Pater Thomas Ligio machte den Kirchenbesuchern klar, dass gerader Erntedank dazu einlade, zu erkennen: Alle sind Geschöpfe, die jeden Tag die Schöpfung brauchen. In seiner Heimat Indien sei dieses Fest eines für die gesamte Familie, erzählte er.
Schon zehn Tage zuvor würden die Häuser mit Blumen geschmückt. Gemeinsam mit den Verwandten werde dann gut gegessen und gefeiert. "Viele fahren dafür extra nach Hause zur Familie." Die reichen Menschen geben den ärmeren Essen und Kleidung, damit auch sie mitfeiern können. "In meiner Heimat vergisst man zum Erntedank alle anderen Sorgen", sagte Pater Thomas Ligio. Die Ungleichheit in der Gesellschaft werde zum Erntedank vorübergehend beseitigt.
"Und so richtet sich unser Dank an alle die, die dafür sorgen, dass wir gutes Gemüse und gute Früchte bekommen", erinnerte Marlies Zwermann, die frühere langjährige Vorsitzende. Denn dass alle mit guten Erntegaben versorgt würden, sei keineswegs selbstverständlich. Da müssten viele Komponenten stimmen. Beispielsweise müsse es regnen und es müsse auch genügend Bauern geben. Damit schloss sich der Kreis der drei Worte: Danken, denken, handeln.