Systemrelevant sind wir nicht...
So traurig dies für manchen auch sein mag: Nach knapp viermonatiger Corona-Pandemie komme ich zu dem Schluss, dass eine Kolpingfamilie nicht „systemrelevant“ ist. Nein, mal ehrlich: Es ist zwar gut, dass es uns gibt, aber brauchen tut‘s uns eigentlich nicht. Wir haben eine Altkleidersammlung abgesagt und die alten Klamotten stapeln sich jetzt in Sammelbeuteln in den Kellern der Lahnsteiner Bürgerinnen und Bürger. Ist dies aber so schlimm? Mir kann keiner erzählen, dass das Konsumierungs- und Bespaßungsprogramm eines Vereines lebensnotwendig sein soll. So lebensnotwendig wie die Kassiererin im Supermarkt, die Pflegekraft im Altenheim, die Krankenschwester im Krankenhaus, der Müllmann bei der Müllabfuhr. Es geht auch ohne uns.
Klar, es kratzt an der Seele, keine oder kaum Gespräche und Kontakte zu Gleichgesinnten zu haben, doch „wat muss dat muss“ … Wer vermisst uns wirklich? Systemrelevant sind deutschlandweit vielleicht nur die Kolpingfamilien, die soziale Hilfen am und für Menschen anbieten: In der Flüchtlingsbetreuung und in Unterrichten zum Beispiel. In der Vermittlung von Wohnraum für junge Menschen in Kolpinghäusern, bei verschiedenen Besuchsdiensten … Da mag es vielleicht anders sein. Aber bei uns?
Wenn dieser Artikel jetzt vielleicht provoziert, so ist es dem Verfasser nur recht. Sagt uns Eure Meinung dazu. Danke!
Thomas Schneider, Kolpingfamilie St. Martin Lahnstein
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