Mach doch mal... einen Spaziergang
Ein Spaziergang ist zwar ressourcenschonender als eine Spritztour mit dem Auto, aber - hä??? – was ist daran neu, kreativ, aufregend oder gar herausfordernd?
Das ist ja noch nicht das Ende der Geschichte. Also, ich wollte mir heute etwas Gutes tun, zog die Wanderschuhe an und begab mich an die frische Luft. Auf einem Feldweg konnte ich von weitem ein Paar sehen, das mir entgegenkam. Sie hatten eine Tüte dabei und verschwanden alle paar Meter seitwärts in die Büsche. Wenn sie wiederauftauchten, steckten sie etwas in die Tüte. Ich wunderte mich, was um alles in der Welt in Gottes freier Natur zu dieser kargen Jahreszeit Sammlerinstinkte wecken könnte. Pilze, Beeren und Früchte gab es nicht. Die Routen von kamelleregnenden Rosenmontagszügen waren weitab von hier verlaufen. Was also suchten die beiden da? Beim Näherkommen eröffnete sich mir des Rätsels Lösung: in der Tüte war MÜLL. Die beiden nutzten ihren Sonntagsspaziergang um etwas Gutes zu tun und befreiten die Waldwege von Müll. Von anderen Spaziergängern achtlos Weggeworfenes sammelten sie ein und räumten somit das „Wohnzimmer“ der Tiere auf.
Im Weitergehen waren auf einmal meine Sinne geschärft für alles, was da so in der Natur herumlag, wo es nicht hingehörte. Ich ärgerte mich, dass ich keine Mülltüte dabeihatte. Da wäre einiges zusammengekommen. Beim nächsten Spaziergang nehme ich eine mit. Nimm auch du eine Mülltüte mit und sammle auf deinem Weg, egal ob im Wald oder in der Stadt, Müll ein. Du wirst wahrscheinlich erstaunt sein, wie schnell sich deine Tüte füllt. Außerdem leistest du damit auch Bewusstseinsarbeit, denn deine Aktion wird nicht unbemerkt bleiben.
Hiltrud Bibo, AG Schöpfungsverantwortung