Kolpingwerk begrüßt Beschluss des Bistums zur Seenotrettung
Die Entscheidung des Bistums Limburg, in Zusammenarbeit mit dem Diözesancaritasverband zwei Seenotrettungsvereine (Sea-Eye und SOS-Mediterranee Deutschland) im Mittelmeer mit insgesamt 25.000 Euro zu unterstützen, wird vom Diözesanvorstand des Kolpingwerkes Limburg ausdrücklich begrüßt. In einer Meldung des Bistums hat Generalvikar Wolfgang Rösch der Politik Tatenlosigkeit vorgeworfen und moniert, dass durch das Fehlen effektiver politischer Lösungen im Jahr 2020 im Mittelmeer mindestens 1426 Menschen und im Jahr 2021 bis zum 31. März bereits 303 Menschen ertrunken seien. Statt die Crews der Schiffe zu behindern, gebühre ihnen vielmehr Respekt und Dank. Jörg Klärner, Geschäftsführer des Diözesancaritasverbandes, ergänzte, die Würde des einzelnen Menschen sei unabhängig von allen migrationspolitischen Debatten „niemals verhandelbar“ und verpflichte Staat und Gesellschaft zum Schutz der Schwächeren.
Der Diözesanverband des Kolpingwerkes Limburg hatte sich mit der gleichen Zielsetzung vor einem halben Jahr der Aktion „Kein Weihnachten in Moria“ angeschlossen und in seinem Einzugsbereich wohnende Bundestagsabgeordnete angeschrieben. Die Resonanz war insgesamt ernüchternd und bestätigt die erwähnte Kritik seitens des Bistums. Allgemeine Betroffenheitsbekundungen und begrenzte materielle Hilfszusagen ersetzen nicht eine Analyse des Versagens der EU und der griechischen Politik bewusster Abschreckung, die zur „Katastrophe mit Ansage“ führte. Sie haben auch die Situation der gestrandeten Menschen – davon etwa ein Drittel Kinder – im letzten halben Jahr kaum verbessert. Es fehlt dem Diözesanvorstand vor allem die Erkenntnis, dass das Wertefundament der EU dabei auf dem Spiel steht. Dafür will sich das Kolpingwerk mit seinem Diözesanverband weiterhin einsetzen, auch wenn dies beispielsweise vom Abgeordneten Klaus-Peter Willsch als „Migrationslobby“ abgestempelt wurde.