Gegen jegliche Form von Gewalt und Krieg


(Trier, 1.9.2022).
Nach der Invasion Russlands dauert der Krieg in der Ukraine bereits ein halbes Jahr an. Das Kolpingwerk unterstützt über Geldspenden, Hilfstransporte, Begleitung von Flüchtlingen und ist bei den Menschen im Gebet. Der Diözesanverband Trier will darüber hinaus mit dieser Stellungnahme ein klares Zeichen setzten gegen jegliche Form von Gewalt und Krieg. Damit schließt er an die Positionierung der Kolpingjugend vom März an. Wir solidarisieren uns mit allen Opfern, Angegriffenen und ihrer Rechte und Freiheit beraubten Menschen. In der aktuellen Situation besonders mit der ukrainischen Bevölkerung.
Der von Wladimir Putin ausgelöste Angriffs- und Eroberungskrieg gegen die Ukraine ist der erste Angriff einer Nation auf eine andere in Europa seit dem zweiten Weltkrieg. Damit wird geltendes Völkerrecht verletzt.
Einen Krieg zu beginnen, steht immer außerhalb jeglicher völkerrechtlichen und christlichen Legitimation. Die Wahrung der territorialen Integrität eines Landes ist zentraler Bestandteil des Völkerrechts. Denn Krieg trifft nicht die Verantwortlichen, sondern tötet und verletzt Zivilisten, Unbeteiligte und Soldat*innen, die oftmals nicht wissen, wofür und warum sie kämpfen müssen. Krieg zwingt die angegriffene Nation dazu, sich zu wehren und damit selbst Leid zu verursachen.
Krieg ist der pauschale Angriff auf das Leben mit dem Ziel der Vernichtung von Menschen, ihrer physischen und materiellen Existenz. Er stellt die maximale Gewalt- und Machtanwendung dar, die vorstellbar ist.
Kriege werden vorbereitet durch Polarisierung, gezielte Desinformation und Propaganda. Einmal angefangene Kriege sind nicht nur schwer zu beenden, sondern liefern durch Zerstörung, gegenseitige Verletzung und Tod Material für weitere gewalttätige Auseinandersetzungen.
- Wir fordern die Beendigung der Kampfhandlungen und den Rückzug der russischen Armee und Besatzungseinheiten aus der Ukraine und eine friedliche Lösung des Konflikts.
- Wir befürworten und unterstützen Maßnahmen zur Sicherung und Hilfe für die ukrainische Bevölkerung.
- Wir fordern alle Personen und Institutionen, die absichtlich Falschmeldungen, Desinformation und Propaganda verbreiten (AfD, Querdenker, Russia Today, u. ä.) auf, ihr zerstörerisches, menschenfeindliches Treiben einzustellen, das darauf abzielt, Menschen gegeneinander aufzubringen.
- Wir verlangen von uns und allen Menschen in der freien Welt, zwischen dem russischen Volk, Menschen die als russisch wahrgenommen werden und dem Aggressor, also der politischen Führung Russlands, namentlich Wladimir Putin, zu unterscheiden.
Gewalt und pauschale Ausgrenzung von Menschen lehnen wir entschieden ab. - Wir begrüßen die große Bereitschaft zur Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine in ganz Europa. Wir fordern aber auch dazu auf, das Recht auf Flucht und Asyl allen Berechtigten zuteilwerden zu lassen und dabei keine Unterschiede zwischen Menschen zu machen.
- Wir bitten darum, allen Opfern und Leidtragenden des Krieges durch Tat, Wort und Gebet beizustehen und zu gedenken.
Das Kolpingwerk Trier zählt im Bistum Trier 5.300 Mitglieder in rund 90 örtlichen Gemeinschaften, den Kolpingsfamilien.
Weltweit engagieren sich im Kolpingwerk 400.000 Mitglieder in über 60 Ländern, auch in der Ukraine. Sein Wahlspruch lautet: „Verantwortlich leben – Solidarisch handeln.
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Kolpingwerk Diözesanverband Trier
Vorsitzender: Dr. Bernd Geisen
Geschäftsführerin: Julia Semmling
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