Ein starkes Zeichen der Gemeinschaft
61 Accounts waren pünktlich am Freitagabend um 20.00 Uhr zur gemeinsamen Videokonferenz eingeloggt, als Jungwinzer Simon Schreiber alle Teilnehmenden willkommen hieß. Da sich hinter jedem Account meist mehrere Familienmitglieder oder befreundete Haushalte vor dem Computer, Tablet oder Handy versammelt hatten, waren es geschätzt mindestens 150 Personen, die gespannt auf dieses neue Format einer Weinprobe waren. Alle hatten vorher rechtzeitig ein Weinpaket postalisch erhalten oder selbst beim Weingut Schreiber in Hochheim abgeholt.
Geschäftsführerin Dr. Gabi Nick konnte zu Beginn nicht nur viele Kolpingfamilien aus dem Diözesanverband begrüßen, sondern auch aus benachbarten Diözesanverbänden und selbst aus Paderborn, Rottenburg-Stuttgart und München waren zahlreiche Kolpingfreunde und Interessierte zugeschaltet. Sechs Kolpingweine aus den Jahrgängen 2018 und 2019 hatte Simon Schreiber ausgewählt: vier Weißweine, einen Rotwein und einen Roséwein.
Anderthalb Stunden lang lauschten die Teilnehmenden den Worten des erst 26-jährigen Winzers, der alle Weine vorstellte und mit vielen Erklärungen und Bildern allerlei Wissenswertes zum Weinanbau am Main und zum Familienweingut vermittelte, dessen Weine seit zwei Jahren allesamt bio-zertifiziert sind. Auch auf sämtliche Fragen, die während der Verkostung auftauchten, konnte Simon Schreiber kompetente Antworten liefern – so zum Beispiel, nach welchen Kriterien Weine ihre Geschmacksangaben erhalten oder was eigentlich der Unterschied zwischen „halbtrocken“ und „feinherb“ ist.
„Es war total schön“, resümiert Hildegard Kräling von der Kolpingfamilie Siedlinghausen im Sauerland. Neben dem Genuss der guten Tropfen und der interessanten Erläuterungen war es für alle Kolpinggeschwister toll, nach vielen Corona-Wochen endlich wieder einmal Gemeinschaft zu erfahren und alte Kolpingfreunde an den Bildschirmen wiederzusehen. Viele Teilnehmende haben sich nebenher über Chats unterhalten und Bilder von ihren Tischrunden ausgetauscht. Auch Gabi Nick zeigte sich zufrieden: „Kein Online-Treffen kann und soll persönliche Begegnungen ersetzen, die für unseren Verband so prägend sind. Aber in den aktuellen Zeiten der Corona-Kontaktbeschränkungen ist das eine lohnenswerte Alternative, mit der Gemeinschaft doch möglich wird. Und gerade auch Teilnehmende, die sich nicht allzu gut mit der neuen Technik auskennen, waren überrascht und motiviert, dass sie mit wenigen Klicks unkompliziert dabei sein konnten.“
Alles in allem ein kurzweiliger Abend, der auch einen entscheidenden Vorteil mit sich brachte: Nach einer Weinprobe in den eigenen vier Wänden musste sich niemand mehr Gedanken über eine sichere Heimfahrt machen. (mb)