Der Weg entsteht beim Gehen
Einfach raus und los, nicht denken, die Beine entscheiden lassen. So verlasse ich das Haus und starte meine Joggingrunde. Je nach Lust und Laune, geht es links oder rechts rum aus dem Haus. Und dann schaue ich, wohin mich meine Beine tragen. Ich spüre, wie ich in den „Laufmodus“ komme – wie meine Gedanken weniger konkret werden, wie sie langsam aus dem Geiste ziehen. Ich schicke meine Gedanken auf Reise, bin nur im Hier und Jetzt und doch auch weit weg. Meine Beine tragen mich, sie laufen und laufen und laufen. Ich spüre meine Atmung, nehme die Luft um mich wahr, spüre den Wind und die Sonne im Gesicht. Ich lausche den Vögeln, die so laut zwitschern. Freue mich darüber. Und spüre, wie ich mit jedem Meter abschalte. Den Arbeitstag hinter mir lasse. Gedanken los lasse. Und das Laufen genieße.
Ich laufe gerne einfach los. Auch beim Spazieren gehe ich gerne einfach los. Und schaue, wohin es mich führt. Ich brauche nicht immer einen Plan, einen festen Weg. Ich lasse mich gerne treiben. So habe ich schon viele schöne neue Wege entdeckt. Abkürzungen gefunden oder Umwege gelaufen. Und trotzdem komme ich an mein Ziel. Oder nutze die Zeit, um mein Ziel zu überdenken. Ist es noch mein Ziel? Hat sich an dem Ziel etwas geändert? Brauche ich noch eine Weile um mein Ziel zu erreichen? Nehme ich einen Umweg in Kauf, weil mein Ziel momentan so nicht erreichbar ist? Oder bin ich in meinem „Alltagstrott“ gefangen? Traue ich mich etwas Neues auszuprobieren? Beim Joggen oder Spazieren gehen, kann ich wunderbar nachdenken. Ich kann reflektieren, Fazit ziehen, mich neu sortieren und über Ziele und Etappen in meinem Leben nachdenken. Auch kann ich zurückblicken, auf meinen Lebensweg, den ich schon gegangen bin. Höhen und Tiefen betrachten. Schauen, was und wer mich vorangebracht hat. Ich probiere gerne Neues aus, liebe Überraschungen und nehme mir Auszeiten. Vom Alltag. Vom Trott. Und höre auf die Abenteurerin und Entdeckerin in mir. Wage Neues. Stelle mich einer neuen Aufgabe. Probiere es aus. Ich vertraue auf mich, meine Fähigkeiten, meine Ressourcen. Auf meinen Optimismus, meine Intuition. Die mich lenken wird. Die mir aufzeigt, welchen bekannten Weg ich gut und gerne nutzen kann. Wo ich einen neuen Weg austesten sollte. Zeigt mir meine Wegbegleiter, lässt mich bei ihnen verweilen. Oder auch mitnehmen. Auf die nächste Reise, ins nächste Abenteuer. Wohin mein Weg mich führt.
(Annika Schmidt, AG Schöpfungsverantwortung)